Dienstag, 29. Oktober 2013

Ein Rheingedicht

Prinz Chaos II. verlebte einige schöne Kölner Studienjahre in unmittelbarer Nähe zum Flussufer und fand im Jugendpark, mit seinen riesenhaften Linden und Weiden, zu seiner Liebe zu den Bäumen. Den Rhein besingt der Prinz nach einigen Tagen in Bonn bei Cynthia, Family & Friends in diesem neuen Gedicht.


Am Ufer des Ganges zu Bonn

Warst Vater mir nicht
noch die Mutter
Unbestimmt und wesenhaft
liegt Dein Tiefsein in der Breite
ruhevoller Willenskraft
Ruderboot und Kohlenschiffe
Treibholz, Haupt- und Staatsaktion
trägst und schleppst Du, sehr gemächlich,
alle gleich: Auf und davon!
Strom der Deutschen; der Franzosen
Wacht am Rhein und Vater Rhein
Fluss der Früh- bis Spätromantik
Rheingold, Rheinbund, Mutterstrom
und dann zu zwein alleine sein...
Mir bleibst Du: der Heimatganges!
Götterfluss: Om Hare Rhein!
Sitze ich an Deinen Ufern
fließe ich ins Ganze ein
(-) Eine Art Kapitalismus
nennt man sehnsüchtig nach Dir
eben weil's breit und gemächlich
zugegangen sei in ihr
Heut rennt's schneller, bös und giftig
in der Menschenwelt dahin
Du bleibst dessen unbeeindruckt
Wissend um den breitern Sinn
der allein darin besteht,
dass, was die Bäche runtergeht,
bald darauf in Flüssen landet,
um, sofern die nicht versandet,
einzugehen in ein Meer
- das dann auch vergänglich wär...

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