Mittwoch, 28. Dezember 2011

2011 - Ein Jahresrückblick in Liedern!

"Das Jahr der Faust" hat ein amerikanischer Journalist 2011 genannt. Es war aber auch ein Jahr der Angst. Die wichtigsten Ereignisse lassen sich anhand der in diesem Jahr veröffentlichten Prinzen-Songs nachverfolgen.
Im Februar startete unsere youtube-Daueroffensive mit dem Video "Liberation Square". Der Song entstand in den heftigsten Tagen des Kampfes, als Mubarak noch im Amt war, aber bereits wackelte. Auf den Schwingen der Revolution segelte "Liberation Square" via Facebook & Twitter bis auf den Tahrir-Platz in Kairo - ein für einen deutschen Liedermacher unerhörter Vorgang.
Es folgte eine Adaption des Songs für die erfolgreichen Anti-Nazi-Blockaden in Dresden, der ebenfalls zu einem youtube-Hit wurde.
Am 11. März brachen dann die Meldungen über das grauenvolle Kantô-Erdbeben in Japan über uns herein. Es folgte der Atomalarm in Fukushima. Als Japanfahrer und -liebhaber war dem Prinzen die Hilflosigkeit, letztlich nichts Effektives tun zu können, unerträglich. Aus dieser Unerträglichkeit wurde der Song "Keep Going, Tokyo!"
Der Song "My Teheran at Night" entstand in Zusammenarbeit mit Teheraner Freunden und ebenfalls als Solidaritätsaktion - für die historisch erste Coming-Out-Kampagne iranischer Schwuler und Lesben. Das Lied hat mehr Zugriffe in Iran als in Deutschland - und das obwohl youtube in Iran gesperrt ist! (Auf Platz drei der Länderstatistik liegt übrigens Afghanistan...)
Als die Dynamik des massendemokratischen Aufstands von Ägypten übersprang auf Spanien, Griechenland, Chile, Israel ... ging es mit "Global Liberation Square" in einer spanisch-englischen Version zusammen mit Paco Mendoza weiter.
Auch gesundheitliche Probleme hielten den Prinzen nicht zurück, an der Songmaschine zu kurbeln. Aus der Reha heraus (nach einem Bandscheibenvorfall) veröffentlichte der Chaosprinz den opulenten Spottsong "Das Papamobil" zum Besuch von Papst Ratzelspatzl. Das wunderbar fiese Lied fand nicht nur Liebhaber, sondern zeitigte auch einige empörte Reaktionen. Wir finden: das macht nix!
Es folgte der Bombenanschlag von Oslo und das Massaker von Utoya. In diesem Fall war das Lied lange fertig, bevor es in einer Live-Version veröffentlicht wurde. Wir hatten emotionale Schwierigkeiten, den Song sofort rauszuhauen. Das Lied Utoya löst auch bis heute Widerstände aus, denn die Verdrängung dieses grauenhaften Ereignisses wird darin auf schmerzliche Weise aufgehoben. Wir halten es für das lyrisch und kompositorisch beste, und inhaltlich wichtigste Prinzenlied 2011.
Dem Sieg der Piratenpartei bei der Berlin-Wahl widmete Seine Durchgeknalltheit dann das Video "Ein stolzes Schiff", bei dem Konstantin Wecker am Klavier musikalisch segensreiche Wirkung entfaltet. Übrigens wurde auch der Wecker-Chaos-Titel "Münchner Lied" 2011 ins Bild gesetzt.
Zum Abschluss erwies Prinz Chaos II. dann seinem Lehrmeister Franz Josef Degenhardt die letzte Ehre: mit einem von ihm initiierten Gedenkkonzert im Berliner Ensemble, aus dem die beiden Live-Videos "Nevada Kid" und "Unser Berlin" resultierten.

Ein Jahr in Lieder und Videos! Und was für ein Jahr für den Prinzen!
Wir freuen uns auf ein ereignis- und songreiches Jahr 2012.
Im chinesischen Horoskop steht es übrigens im Zeichen des Drachen...
- Das kann lustig werden!

Das Hofsekretariat

PS: Wir danken an dieser Stelle Guddy Smith, die unermüdlich gearbeitet, geschätzte 2000 Prinzen-Videos produziert, die Homepage betreut und nebenbei noch das Prinzenwerk auf LastFM verankert hat.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

(Farewell Karratsch) Ein wunderbarer, würdiger Abschied!

Das Abschiedskonzert der Freunde für Franz Josef Degenhardt im mit 1000 Menschen  restlos ausverkauften Berliner Ensemble war ein wunderbarer und würdiger Abschied vom Altmeister des politischen Liedes.
Der Abend entsprang einer Initiative des Chaosprinzen, der das Konzert zusammen mit Konstantin Wecker moderierte. 14 Künstler gaben "Karratsch" die letzte Ehre, darunter Hannes Wader, Götz Widmann, die Kleingeldprinzessin, Max Prosa, Daniel Kahn, die Degenhardt-Söhne Jan und Kai, Barbara Thalheim und Wiglaf Droste.
Bis kurz vor Mitternacht erstreckte sich das Programm, in dem jeder je einen Degenhardt-Song und ein eigenes Lied zum Besten gab. Prinz Chaos brachte von Degenhardt die "Ballade vom Edelweißpiraten Nevada Kid" und führte seinen Song "Unser Berlin" erstmalig auf, begleitet von Robert Rausch (Gitarre) und dieMadam (Akkordeon).
Der umjubelte Abend wurde von Radio Berlin-Brandenburg mitgeschnitten. Das Ausstrahlungsdatum ist noch unklar. Vermutlich wird es auch eine CD des Konzertes geben. Nähere Infos dazu später.